14-jährigem Schüler Nacktfoto geschickt: Lehrerin aus dem Land Salzburg erhielt Diversion

14-jährigem Schüler Nacktfoto geschickt: Lehrerin aus dem Land Salzburg erhielt Diversion

Weil sie laut Strafantrag im Dezember 2020 und März 2021 einen damals 14-jährigen Schüler zu geschlechtlichen Handlungen verleiten wollte, musste sich eine Lehrerin aus dem Innergebirg am Freitag am Landesgericht verantworten.

SN/APA/BARBARA GINDL

Das ihr von der Staatsanwaltschaft angelastete Delikt: versuchter Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses gemäß Paragraf 212 Strafgesetzbuch.

Konkret soll die seither nicht mehr unterrichtende Pädagogin ihrem damaligen Schüler ein Nacktbild von sich geschickt haben. Zudem habe sie ihm über einen Messengerdienst geschrieben, er solle sich vorstellen, dass sie sich küssen und ausziehen würden und miteinander Geschlechtsverkehr hätten.

Weiters soll die Lehrerin dem Minderjährigen - als sie beide allein waren - ein Mal im Klassenzimmer und ein Mal in der Schulbibliothek einen Kuss gegeben haben.

Im Prozess am Freitag vor Richterin Martina Kocher bedauerte die von Rechtsanwalt Kurt Jelinek verteidigte Frau ihr Fehlverhalten sehr: "Es tut mir furchtbar leid, was passiert ist." Zur Sache selbst wollte sie sich nicht mehr äußern. Laut ihrem Verteidiger befindet sich die Lehrerin seit März 2022 in engmaschiger Psychotherapie. Auf die Frage der Richterin, wie sie sich ihre Zukunft vorstelle, sagte die Lehrerin: "Ich möchte schon im Bildungsbereich bleiben und - wenn möglich - in Zukunft in der Erwachsenenbildung arbeiten."

Die Pädagogin bereut ihr Fehlverhalten

Die Richterin beendete das Verfahren schließlich mit einer Diversion (Sanktion ohne gerichtliche Vorstrafe): Unter Bestimmung einer zweijährigen Probezeit, bei Zahlung eines Prozesskostenbeitrags von 150 Euro sowie bei regelmäßigem Nachweis der Therapiebesuche an das Gericht wird das Strafverfahren endgültig eingestellt. Die Pädagogin wird dem Schüler im Rahmen einer Schadenswiedergutmachung zudem 300 Euro an Teilschmerzensgeld überweisen.

sn.at

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